Freitag, 1. Oktober 2010

Evaluation eines ergotherapeutisch angeleiteten therapeutischen Klettertrainings für Kinder mit AD(H)S

Mareike Bauer ( Sonderpädagogin); Katharina Prünte (Ergotherapeutin,bc.HealthOT); Henrik Schlieter (Dipl. Sportwissenschaftler)

Vorgestellt wird das ergotherapeutische Behandlungskonzept HOCHHINAUS zum therapeutischen Klettern, sowie die Ergebnisse einer empirischen Interventionsstudie zur Überprüfung der Wirksamkeit des Konzeptes für Kinder mit der Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom mit und ohne Hyperaktivität AD(H)S.
Die möglichen Veränderungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, motorische Leistungsfähigkeit und AD(H)S Kernsymptomatik, wurden im Rahmen eines Prä-Post-Kontrollgruppen-Designs mit standardisierten Tests evaluiert. Das klettertherapeutische Gruppentraining ist themenbezogen aufgebaut und richtet sich dabei nach der individuellen Zielsetzung der Kinder, die über das COPM-kids erarbeitet wird. Das Medium Klettern wird in Kombination mit anerkannten ergotherapeutischen Programmen und verhaltenstherapeutischen Aspekten eingesetzt. Der Prozess wird von den Kindern im Beisein der Eltern durch ein Trainingstagebuch dokumentiert, gesammelte Zielpunkte führen zu einer gemeinsamen Abenteuer-Aktion.
23 Kinder (19 m; 4 w) im Alter von 8-10 Jahren mit AD(H)S wurden für den Prä-Post- Vergleich in 2 Trainingsgruppen à 6 Kinder und eine Kontrollgruppe (n=11) eingeteilt und mit dem TEA-Ch (Aufmerksamkeitstest); Movement-ABC (Motorik-Test); DISYPS – II (Kernsymptomatik) untersucht.
Es zeigt sich eine signifikante Verbesserung der Aufmerksamkeit, bes. Daueraufmerksamkeit durch das therapeutische Klettern im Vergleich zur Kontrollgruppe. (p= 0,001; Effektstärke dkorr =0,85) Zur motorischen Leistungsfähigkeit lassen sich ein Trend im Vergleich erkennen (p=0,131; dkorr = 0,79). Jedoch verbessert sich die Trainingsgruppe im Bereich der Handgeschicklichkeit und der Balance signifikant. Der DISYPS – II Eltern-Fragebogen erbrachte keine signifikanten Ergebnisse.
Die Wirksamkeit des therapeutischen Kletterns nach dem Konzept HOCH HINAUS ist für die Testbatterie (p=0,041, Effektstärke dkorr =0,52) signifikant. Somit kann es innerhalb der freizeitbezogenen Ergotherapie als ein Baustein in der multimodalen Behandlung von AD(H)S gesehen werden.

Donnerstag, 30. September 2010

Konzentriertes Einbinden in den Knoten



Therapeutische Ferienaktion Ostern als Dankeschön für die Kontrollgruppe

Der Kletterführerschein ist Teil der ersten 10 Einheiten therapeutisches Klettern, er bescheinigt, ob die Kinder die Hallenregeln, Knotenregeln und Sicherungsregeln beherrschen und richtig und konzentriert anwenden. Sollte dies nicht der Fall sein, dann dürfen die Kinder nur in einer Dreier-Seilschaft sichern. Die dritte Person steht beim Sichern zur Kontrolle zur Seite. Auch dies kann der Kletterführerschein bescheiningen.
Falls es im Verlauf der weiterführenden Therapie zum Mißachten der Regeln oder eine unsorgfältige, unkonzentrierte Ausführung der Sicherungstechnik beobachtet wird, gibt es sogar Punkte am Bronxrock, wie in Flensburg.